3.0
- Inhalt:
- Zaghaft lächelte ich ihn an und er lächelte zurück. Plötzlich waren sich unsere Gesichter ganz nah. Ich machte mir klar, dass ich diesem Jungen erst zweimal begegnet war, und gerade mal seinen Namen kannte. Auch er kämpfte damit, das konnte ich sehen. Doch wir kamen beide näher und unsere Lippen berührten sich, ein Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Doch schon wenige Sekunden später hatten wir uns wieder gelöst. Er war leicht rot geworden und auch ich schaute verlegen auf meine Bettdecke. War das gerade wirklich geschehen? Er räusperte sich. 'Ähm, wie wär's, wenn ich uns was zu essen mache, und du dich fertigmachst? Dann kommst du runter, und ich erzähle dir alles, was du wissen willst.' Dankbar für den Vorschlag nickte ich eifrig. Als ich ins Badezimmer ging, hörte ich gerade noch, wie er aus dem Zimmer verschwand. Ich lehnte mich gegen die Badezimmertür. War ich eigentlich vollkommen übergeschnappt, einen fremden Jungen in mein Haus zu lassen? Er ist, wenn du ihm glauben schenken kannst, ein blutsaugender Vampir, sagte die eine Stimme in meinem Kopf. Und gut aussehend, warf meine andere Stimme ein. Er ist total fremd und doch hast du ihn geküsst, sagte wieder die erste Stimme. Ruhe!, befahl ich und musste fast lachen, weil es einfach so albern war, dass ich mich mit mir selber stritt. Oh Gott, was hatte ich getan? Wenn Mom das erfuhr, oh Gott, daran durfte ich erst gar nicht denken. Okay, ich atmete tief durch und stand auf, dann stützte ich mich am Waschbeckenrand ab. Als ich in mein Gesicht schaute, bemerkte ich, dass ich glücklich aussah. Ich sollte mir nicht immer so viele Sorgen machen. Er war nur ein Junge, wie oft hatte ich schon Jungenbesuch gehabt? Es war doch nur ein harmloser Kuss. Doch er war wunderschön und es hat so schön gekribbelt, warf die eine Stimme wieder träumerisch ein. Als ob er das Gleiche gefühlt hätte! Er will dich doch nur zur Strecke bringen, schnaubte die andere. Langsam reichte es mir und ich spritzte Wasser in mein Gesicht. Die Stimmen ebbten ab und ich wusch mich. Das würde ich durchstehen, er war genauso ein Junge wie jeder andere auch, na ja, zumindest fast. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass er gefährlich ist, murmelte ich mir zu. Dann ging ich zurück in mein Zimmer.
- Lena Wagner. Am 24.07.1996 bin ich geboren. Seitdem lebe ich in Dortmund. 2005/2006, im 3. oder 4. Schuljahr, fing ich mit dem Schreiben an, erst nur weil es Thema in der Schule war, dann auch zu Hause. 2007 besuchte ich dann das Stadtgymnasium Dortmund. Ungefähr 2009, also zwischen zwölf und dreizehn Jahren, fing ich dann richtig mit dem Schreiben an. 2010 nahm ich das erste Mal beim Literaturwettbewerb teil. 2012, nun ja, da wagte ich es endlich, meine Geschichte einem Verlag zu schicken. Meine Freunde drängten mich dazu. Eine Freundin hatte sogar gedroht, es selber zu schicken also, vielleicht wird ja was daraus.
Titelinformationen
Titel: Das Vampirgen
Autor*in: Wagner, Lena
Verlag: Verlag3.0
ISBN: 9783943138429
Kategorie: Jugendbibliothek, Horror & Mystery
Dateigröße: 1 MB
Format: ePub
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